Clarholz Eckern
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Der Poggenbach

Das nennenswerte Fließgewässer in unserer unmittelbaren Nachbarschaft ist der Poggenbach, ein sog. linker "Nebenfluss der Ems".
Er entspringt in Herzebrock, im Ortsteil Groppel auf einem höher gelegenen Feld, quasi auf einer Linie zwischen den Hofstellen Cilker und Utler. Die Quelle ist unter 51° 53′ 48″ N, 8° 15′ 29″ O verortet und liegt auf 71m ü.NN. Der heutige Quellort und seine Begradigung sind den Maßnahmen der Flurbereinigung in den 1960/1970er Jahren geschuldet.

Copyright by Hansa Luftbild 1965

Im weiteren Verlauf schlängelt er sich, auch zwischen Eckern und Voßknapp, in Richtung NW, um dann, ab der Holzhofstraße, strikt nach Norden bis in die Bauerschaft Heerde zu führen.

Als letzte Straße quert er die Harsewinkeler Straße (die einzige mit einem Hinweisschild “Poggenbach“) und bildet dort eine Furt für das Vieh im Poggenkamp. Von nun an fließt er direkt in Richtung Ems, wo er nach exakt 8144m Lauflänge mündet, auf einer Höhe von 60m ü.NN. Somit ergibt sich ein mittleres Sohlgefälle von 1,4% über 11m Höhendifferenz. Ein weitgehend unbekannter Umstand ist jedoch, dass der Poggenbach im Mündungsgebiet in einem Aquädukt über einen Teich geleitet wird.

Offiziell geführt wird der Poggenbach unter der Gewässerkennzahl DE_NRW_314924_0 und hier unter LAWA-Typ 14, als "Sandgeprägter Tieflandbach" des Norddeutschen Tieflandes.
Damit ist auch der Poggenbach vom Umweltbundesamt zum Gewässertyp des Jahres 2018 ausgerufen worden!

Ein Grund mehr für eine kleine Gruppe Menschen, unbedingt noch in diesem Jahr, zu einer Expedition aufzubrechen. Arbeitstitel der Expedition:
"Analyse des Allgemeinzustandes und Inspektion der baulichen Besonderheiten des Poggenbaches als empirische Untersuchung unter Zuhilfenahme rudimentärer Messmethoden".
Die sachkundigen und hochmotivierten Teilnehmer setzten sich aus Spezialisten der Siedlungsteile Obereckern, Untereckern, Voßknapp und der Bauerschaft Groppel zusammen. Am 16.11.2018 startete die Expedition pünktlich um 11:00h ab Sammelpunkt Krane auf Untereckern.
Zunächst ging es direkt zum Südlichen Talgraben, einem künstlich angelegten Vorflutlauf, der sich parallel zur Ems entlangzieht.

Luftbild der Wasserwegkreuzung. Links Toppmöllers Teich (Fundort eines historischen Grubenhauses), der Südliche Talgraben, welcher unter dem Poggenbach hindurchfließt und die beiden kleinen Teiche. Der linke mit dem Aquädukt, welches gleichzeitig die Grenze zweier Flurstücke im Teich bildet!

Der rechte Teich mit Steg über den Südlichen Talgraben

Im Hintergrund erkannt man den Poggenbach, der sein Bett deutlich über dem Geländeniveau fortführt, gesäumt von Kopfweiden und weiteren Laubbäumen.

Blick gegen die Fließrichtung des Poggenbachs auf Höhe Vorflut.

Blick mit dem Südlichen Talgraben, der hier unter dem Poggenbach entlangfließt.

Identischer Aufnahmepunkt, nun mit Blick in Fließrichtung des Poggenbachs. Wir befinden uns quasi an einem Wasserwegekreuz. Ab hier wird der Poggenbach in einem Aquädukt über den Teich geführt.

Sachkundigenprüfung des Aquäduktes.

Blick entgegen der Fließrichtung

Maßnehmen: Das Auqädukt ist exakt 103 Schritt und 1,37 Fuß lang, also 56m

Wasseraustritt und Belastungstest Bohlensteg

Nach 300m ab Aquäduktaustritt endlich die Mündung in die Ems

Nach weiteren Untersuchungen im Mündungsgebiet machte sich die Expedition auf den Weg in Richtung Quelle. An der Harsewinkeler Straße entlang ging es bis zum Schützenheim in Heerde, um von dort aus in die Eusterbrockstraße zu biegen. Die im Jahre 2012 abgerissene und für ca. € 140.000,- sanierte Brücke über den Poggenbach wurde fachkundig in Augenschein genommen.

Blick von der Brücke bachabwärts

Bauarbeiten 2012 (copyright by "Die Glocke")

Inspektion mit allem Einsatz

Ergebnis der Wassertemperaturmessung: Exakt 7°C

Passt !

Blick bachaufwärts

Von hier ging es weiter bachaufwärts, immer der Quelle entgegen.

Bachlauf in Groppel an der Hofstelle Hunkenschröder, Storksweg, bevor der Bach unter dem ehem. Firmengelände Reckordt verrohrt wird. Direkt an der Quenhorner Straße tritt er wieder hervor.

Endlich im Quellgebit

Der Ursprung des Poggenbaches

Der Quellstein

Noch hat er 8143m vor sich

Das Versorgungsfahrzeug der Expedition. Dank gebührt vor allem der ausdauernden Pilotin Frau Becca und dem Copiloten Christoph.

Am Ende einer anstrengenden, aber erfolgreichen Expedition des Poggenbachs, versinkt die Sonne in eben diesem. Die Auswertung der Ergebnisse und Nachbesprechung fand dann in der Clarholzer Heide statt. Auch an dieser Stelle noch einmal der Hinweis, dass Infos zum früheren exakten Quellort, dem Verlauf und den Besonderheiten im Mündungsgebiet sehr gern angenommen werden.



behind the scenes